Eliane Müggler
Rheineckerstrasse 17
CH-9425 Thal
21.08.2017
Dieses Wochenende standen gleich zwei Rennen auf dem Programm: Am Samstag startete ich am Stevens Bikecup in Appenzell, tags darauf nahm ich am Swiss Bike Cup in Basel teil.
In Appenzell waren die vielen Wald- und Wiesenabschnitte nach dem Regen in der Nacht zuvor stark aufgeweicht. Wenigstens blieb es von oben (fast) trocken. Und pünktlich zum Damenstart zeigte sich sogar noch die Sonne. Vom Beginn an war ich mit meiner Teamkollegin Meret Zimmermann und meiner Kollegin Nadin Stieger an der Spitze. Gegen Ende der ersten Runde verlor Nadine den Anschluss. Meret und ich konnten unseren Vorsprung gemeinsam ausbauen und in der dritten Runde den Sieg teamintern ausmachen. Ich erhöhte im zweitletzten Anstieg das Tempo und konnte mit einem kleinen Vorsprung in die Waldabfahrt einbiegen. In der ersten Hälfte der Abfahrt konnte ich meinen Vorsprung etwas ausbauen. Dann hatte ich jedoch noch eine Begegnung mit einem Baum, als die Hinterradbremse nicht wie gewünscht zog und ich dann auf der falschen Seite des Baumes zum Stillstand kam. So musste ich einen Schritt zurücklaufen, um den Baum dann noch auf der richtigen Seite zu passieren. So kam Meret nochmals fast heran. Im letzten Anstieg powerte ich vollgas hoch und in der letzten Abfahrt behielt ich in der nassen Wiese die richtige Spur und gewann somit auch den sechsten Stevens Bikecup dieser Saison! Mit Meret und Nadine als zweite und dritte gelang uns ein komplettes «tres chicas»-Podest (wir drei waren im Februar zusammen in Teneriffa).
Nach einem langen Reinigungsabend ging es am Sonntag um sechs Uhr bereits wieder weiter. In Basel waren die Temperaturen bei der morgendlichen Streckenbesichtigung noch etwas frisch. Die Strecke war perfekt zum befahren, trocken aber griffig. Ich war gespannt, was meine Beine heute hergeben würden. Im Renne mit Hors-Categorie-Status waren nicht nur die besten Schweizerinnen, sondern auch viele starke Ausländerinnen am Start (Landesmeisterinnen aus Grossbritannien, Schweden, Südafrika, Neuseeland). Zu Beginn waren eineinhalb Runden auf der Pferderennbahn zu absolvieren. Um nicht im Feld eingeklemmt zu werden, war ich am äusseren Rand des Feldes unterwegs. Für das Fahren im Wind draussen wurde ich nicht wie gewünscht belohnt und kam etwa in der Mitte des Feldes aus dem Stadion raus. Über Asphalt ging es zum einzigen Aufstieg der Runde, wo sich das Feld allmählich in die Länge zog. In der Abfahrt mit Steilwandkurven wurde ich von der vor mir fahrenden Russin etwas ausgebremst und musste auf dem Rückweg zum Stadion die Lücke zu den vorderen Fahrerinnen alleine schliessen. Über die Hindernisse im Stadion (Pumptrack, Wassergraben, Rockgarden, usw.) konnte ich gut mithalten, auf der Bahnrunde musste ich jedoch wieder um den Anschluss kämpfen. Die zweite und dritte Runde fuhr ich in einer Vierergruppe, sodass wir uns auf den Flachpassagen gegenseitig unterstützen konnten. Zwei Fahrerinnen konnten sich im Aufstieg absetzen. Eine Fahrerin konnte ich abhängen, sie schloss jedoch im Stadion wieder auf. In der nächsten Runde konnte ich sie jedoch erneut abhängen, war dann jedoch auf der Fläche wieder alleine unterwegs. Ende der vierten Runde schlossen zwei Fahrerinnen zu mir auf. Gleichzeitig konnten wir eine Fahrerin einholen. Anfangs sechster Runde wurden wir von Linda Indergand eingeholt, die durch einen technischen Defekt zurückgefallen war. Im Aufstieg konnte ich fast an ihr dranbleiben. Sie "zog" mich dann eine knappe Runde im Windschatten mit - vielen Dank! In der siebten und letzten Runde konnte ich ihr im Aufstieg jedoch nicht mehr folgen. Obwohl ich auf den flachen Abschnitten zurück zum Schänzli alles gab, konnte Andrea Waldis zu mir aufschliessen. Nachdem ich letzte Woche noch knapp vor ihr war, hielt sie diesmal im Endspurt die Oberhand. Ich beendete das Rennen als 22. und erreichte somit mein Ziel Top 25. Trotz des Rennes am Vortag fühlte ich mich – die Krampferscheinungen auf der letzten Runde mal ausgenommen - sehr gut und es bereitete mir viel mehr Spass, mit den anderen Fahrerinnen zu fighten als wenn man fast die ganze Renndauer einsam seine Runden dreht.
Nächste Woche wage ich mich auf ein neues Terrain und werde am Nationalpark Bike-Marathon mit Start und Ziel in Scuol die Vallader-Strecke über 137 Kilometer und 4000 Höhenmeter absolvieren. Ich bin gespannt und freue mich.
Rangliste Appenzell
Rangliste Basel
Bilder